Warum? – das ist die meistgestellte Frage von Besuchern der Burg Stara Baśń.
Viele Ereignisse im Leben, manchmal scheinbar unbedeutende, beeinflussen unsere Pläne. Während einer Geschäftsreise auf die Krim zum Beispiel (ein Freund von mir wollte ein Hotel am Schwarzen Meer bauen), besuchten wir die Hauptstadt des Krimkhanats, Bachtschyssaraj, sowie die mittelalterliche Festungsstadt Çufut Qale und das nahe gelegene Höhlenkloster, die Mariä-Entschlafens-Kathedrale, die im 8. Jahrhundert von griechischen Katholiken in den Felsen gehauen wurde.
Ich war überrascht, wie ich die ankommenden Busse, die Schlange von Touristen und Pilgern sah, die mühsam den Hügel hinaufkletterten, auf dessen Gipfel hohe Stufen und der Eingang zu diesem Kloster waren. Die Felsen waren mit verschiedenen Malereien aus früheren Jahrhunderten bedeckt. Ich sah es und in meinem Kopf klang die Frage:

Wie konnte sich jemand so viel Mühe machen und all dies erschaffen? Und gleichzeitig war mir bewusst, dass die Menschen dies nach so vielen Jahrhunderten immer noch bewundern wollen.
Diese Frage – „Wie konnte sich jemand so viel Mühe machen?” – stellte ich mir an vielen Orten, auf Reisen rund um die Welt, und langsam entstand der Entschluss, etwas Unvergessliches zu schaffen, das auf der reichen Geschichte des Landes, aus dem ich stamme, basiert, das die Region berühmt macht, ihr Ansehen steigert und zu ihrer Entwicklung beiträgt.

Zu diesen Träumen kam die Suche nach den Wurzeln meiner Familie hinzu. Meine Suche führte mich nach Florenz, Łęczyca und sogar ins heutige Belarus – hier stieß ich auf die Geschichte des östlichen Zweigs der Familie Broński aus dem Grenzland (Kresy), die in dem Buch „The Bronski House” (Philip Mardsen aus Cornwall) beschrieben wird, und dadurch fand ich auch Spuren der Familie aus dem frühen Mittelalter in Schottland. So entstand aus einem Traum, der Geschichte unseres Landes, unseren eigenen Wurzeln und der Sehnsucht nach einer einfachen Welt die „Rekonstruktion der befestigten Burg Stara Baśń in Grybów, gegründet von Bolko Gniewny”. Obwohl das Wort „Baśń (Märchen)” im Namen steckt, ist die Burg real und hier können Sie in das Dunkel der Geschichte eintauchen, versuchen, die Bedeutung der vergehenden Zeit zu verstehen.

Daher auch das Motto über dem Haupttor: „Czas jest cieniem (Die Zeit ist ein Schatten)”.

Aus Liebe zur Geschichte und zur Förderung unserer Region ist das Schloss Stara Baśń zum Sitz von „Stowarzyszenie Stara Baśń (Stara Baśń Verein)” geworden, dessen Ziel es ist, unsere Geschichte und Kultur, vor allem der altpolnischen Periode, zu fördern. Die polnische Flagge flattert die ganze Zeit auf der Burg. Ich möchte zeigen, dass wir als Polen kreativ und fleißig sind. Solche Aktivitäten geben der lokalen Gemeinschaft auch Hoffnung, dass in Regionen, in denen nicht viel passiert, etwas Sinnvolles getan werden kann. Und sie sollen junge Menschen hier halten, die oft in die großen Städte fliehen. Schließlich kann um solche Projekte herum eine ganze wirtschaftliche Infrastruktur entstehen, sodass sich die Region entwickeln kann und neue Arbeitsplätze angeboten werden. Ich hoffe, dass dies eines Tages auch hier der Fall sein wird. Im Moment versuchen wir, ein Sprungbrett für Künstler und Wissenschaftler zu sein, die einen Ort haben, an dem sie sich treffen, ihre Errungenschaften präsentieren und sich inspirieren lassen können.

Wir sind stolz darauf, dass dieser Ort nicht nur Polen, sondern auch Ausländer anzieht.
Auf der bekannten Plattform Tripadvisor haben wir die renommierte Auszeichnung Travellers‘ Choice 2020 in der Kategorie polnische Attraktionen erhalten.

Ich arbeite seit dem Jahr 2000 an meiner Idee.

Während der Arbeit an diesem Projekt gab es sowohl Höhen als auch Tiefen und auch Momente des Zweifels. Die zermürbende Anstrengung, das Blut und der Schweiß – all das hat seine Spuren bei mir hinterlassen. Aber jetzt bin ich stolz darauf, dass ich etwas erreicht habe, das auf den ersten Blick unmöglich schien.